Foto: popecol.org – Totholz

Abgestorbene Fichte: Totholz als Substrat für viele holzzersetzende Pilze und Käferarten.

GreenFutureForest

Szenarien für eine nachhaltige Zukunft – Grüne Infrastruktur in Wäldern

Projektbeschreibung

GreenFutureForest ist ein BiodivERsA Projekt, finanziert durch das EU „Horizon 2020 Research and Innovation“ Programm und nationale Fördereinrichtungen, in diesem Fall durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den DLR Projektträger. Das Ziel des Projektes ist die Erstellung von zukunftsfähigen Waldentwicklungsszenarien unter Berücksichtigung künftiger Holznutzungsbedarfe und Klimaänderungen zur Stärkung der Grünen Infrastruktur. Bei hoher Holzproduktion sollen gleichzeitig überlebensfähige (Meta-)Populationen von Waldarten als zentrale Aspekte Grüner Infrastruktur (GI) berücksichtigen werden.


Das Projekt beinhaltet folgende Forschungsziele:

  • Schätzung der erwarteten globalen Nachfrage nach Holzprodukten aus der EU in den kommenden 100 Jahren;
  • Formulierung und Simulation von Szenarien, die gleichzeitig profitabel sind und das langfristige Überleben von waldgebundenen Arten sichern;
  • Identifikation verschiedener Risiken und Bewirtschaftungsoptionen zur Anpassung an diese Risiken unter Verwendung des Konzepts insurance value;
  • Test der Effekte der GI auf die (Meta-) Populationsdynamik und das Vorkommen sessiler und mobiler Arten;
  • Entwicklung integrierter Modelle zur großskaligen Verbreitung und landschaftsskaligen (Meta-) Populationsdynamik der untersuchten Arten;
  • Test der Unterschiede der vorhergesagten (Meta-) Populationsgrößen in der GI zwischen den Szenarien;
  • Schaffung einer Schnittstelle zur Verbindung von räumlichen (Meta-) Populationsmodellen mit Waldwachstumsmodellen zur Unterstützung von Managemententscheidungen unter Berücksichtigung der GI.
  • Co-Design der Szenarien, gemeinsame Ergebnisinterpretation (Co-Produktion), Ko-dissemination der Projektergebnisse mit beteiligten Stakeholdern.


Die Neuartigkeit des Ansatzes besteht darin, dass großflächig Forstwirtschaft und Naturschutz gleichermaßen betrachtet und im Kontext verschiedener Szenarien der globalen Nachfrage nach Holzprodukten untersucht werden. Angestrebt wird ein besseres Verständnis, wie sich die Forstwirtschaft in Zukunft auf die Lebensfähigkeit von Metapopulationen auswirken kann. Dazu muss das Systemwissen von Biologen, Forst- und Wirtschaftswissenschaftlern mit den Zielvorstellungen und dem Erfahrungswissen von Stakeholdern kombiniert werden. Durch die kontinuierliche Einbindung und Partizipation der Stakeholder wird der Informationsfluss zwischen Wissenschaft und Praxis gewährleistet.

Beispiel eines stark bewirtschafteten Waldes, der wenig bis keine Grundlage für holzzersetzende Pilze, Insekten und Vögel bietet.
(Foto: Salla Mäkelä)
Foto: Salla Mäkelä – Stark bewirtschafteter Wald
Foto: TUM – Fichten-Totholz
Eine vermodernde Fichte dient als Substrat der Holzzersetzung durch Insekten, Vogelarten und Pilze.
(Foto: TUM)


Links

Projektstart

  • 01.12.2016

Laufzeit

  • 3 Jahre

Bearbeiter

Projektpartner

Förderung


Swedish University of Agricultural Sciences (SLU) – slu.se
Universität Stockholm – su.se
Technische Universität Braunschweig – tu-braunschweig.de
Norwegian Institute for Nature Research (NINA) – nina.no
Universität Zürich (UZH) – uzh.ch


BiodivERsA – biodiversa.org
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – bmel.de