Foto: Kilian Ramisch – Versuchsperson im Fichten-Reinbestand

Pilotfragebogen: Waldwahrnehmung und wahrgenommener Erholungswert – Versuchsperson im Fichten-Reinbestand.

Foto: Kilian Ramisch

BioESSHealth

Szenarien zur Biodiversität und zu Ökosystemdienstleistungen
unter besonderer Berücksichtigung
des Gesundheitsaspekts

Projektbeschreibung

Teilvorhaben

Erweiterung forstlicher Simulations- und Planungsinstrumente um die Komponenten Baumartenmischung, Biodiversität und menschliches Wohlbefinden im Wald:

Die Prognosen des jüngsten UN-Emissionen-Berichts (2017) offenbaren eine große Lücke zwischen den Emissionsreduktionen, die erforderlich sind, um die globale Erwärmung auf 1,5 - 2° C zu begrenzen und den wahrscheinlichen Emissionsreduktionen bei der vollständigen Umsetzung der national festgelegten Beiträge der Länder. Die Projektionen implizieren dabei unterschiedliche Stufen des Übergangs von einer fossilen zu einer biobasierten Wirtschaft. Die Waldbewirtschaftung kann einen wesentlichen Beitrag zum Übergang in eine Bioökonomie leisten, deshalb sind die verschiedenen Prognosen auch mit unterschiedlichen, zukünftigen Waldnutzungen. verbunden. Je nach Waldbewirtschaftungssystem und Nutzungsintensität sind Auswirkungen auf die künftige Biodiversität in den Wäldern zu erwarten. Um die künftigen Herausforderungen in Bezug auf die Abschwächung des Klimawandels, der Entwicklung der Bioökonomie, des Wohlbefindens der Menschen durch Wälder und zeitgleich hinsichtlich der Artenvielfalt zu bewältigen, ist die Zusammenarbeit zwischen Sozioökonomie, Forstwirtschaft und Naturschutz auf globaler, EU-, nationaler und landschaftsbezogener Ebene erforderlich. Wir werden einen integrierten Modellierungsansatz verwenden, um die folgenden sechs Forschungsfragen zu beantworten:

 

  1. Welche Auswirkungen haben die UN-Szenarien (2017) zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf die zukünftige Holznachfrage aus europäischen Waldlandschaften? Zur Beantwortung dieser Frage gehört dazu, dass die globale Nachfrage auf nationaler und auf Landschaftsebene übertragen wird. Wir beziehen die zwei größten Waldbiome in Europa (boreal, temperiert) in unseren Ansatz ein.
  2. Wie müssten, unter Annahme der Szenarien der UN (2017), die borealen und gemäßigten europäischen Wälder bewirtschaftet werden, um die weltweite Holznachfrage zu erfüllen? Wir werden Mittelweg-Szenarien für Forstwirtschaft und Naturschutz identifizieren, die danach streben, sowohl den künftigen Holzbedarf zu decken, als auch die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Waldnutzung, die Biodiversität und die Bereitstellung von nicht-holzbezogenen Ökosystemleistungen (einschließlich des menschlichen Wohlergebens in Form von Stressabbau oder -erholung) gewährleisten. Diese Optimierungsarbeit wird auch extreme Szenarien einbeziehen und Unsicherheiten bei der Analyse berücksichtigen.
  3. Wie beeinflussen inter- und intraspezifische Interaktionen die Bestandesdynamik in Misch- und Reinbeständen, sowie die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Leistungen der Wälder? Mit Hilfe optimierter Wachstumsmodelle werden die Effekte auf die die Biodiversität analysiert.
  4. Erklären Wald- und Klimavariablen, Artenmerkmale und Arten-ArtenAssoziationen die Populationsstruktur von Käferarten in europäischen Wäldern? Unserer bayessche Modellierungsansatz quantifiziert auch Unsicherheiten.
  5. Welche Effekte haben Wald- und Klimavariablen auf Ökosystemleistungen, und welche Unsicherheiten bestehen in den Projektionen mit den entwickelten Modellen?
  6. Wie wird das Wohlbefinden des Menschen in Bezug auf die Stressreduktion oder Erholung durch die lokale Waldstruktur beeinflusst? Wir untersuchen wahrgenommene Präferenzen und Wirkungen auf das Wohlbefinden in verschiedenen Waldtypen.

 

Auf der Grundlage von bewährten Simulationsmodellen (z. B. SILVA 3.0) werden Szenarien der Waldbewirtschaftung auf Landschaftsebene berechnet und die methodischen Voraussetzungen dafür geschaffen, nicht nur ein breites Spektrum an Ökosystemleistungen sondern auch deren Interaktionen und Trade-Offs abzubilden.

Laufzeit

  • 01.04.2019 - 31.03.2022

Bearbeiter

Projektpartner

Förderung


Swedish University of Agricultural Sciences (SLU) - Swedish Species Information Centre – artdatabanken.se
International Institute of Applied System Analysis (IIASA) – iiasa.ac.at
University of Würzburg - Biozentrum Universität Würzburg – biozentrum.uni-wuerzburg.de
The Norwegian University of Life Sciences (NMBU) - Faculty of Environmental Sciences and Natural Resource Management – nmbu.no
Swedish University of Agricultural Sciences (SLU) - Department of Work Science, Business Economics and Environmental Psychology – slu.se
University of Jyväskylä - Department of Biological and Environmental Sciences – jyu.fi


Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – bmbf.de